Sonntag, 30. Dezember 2012

14 Tage

14 Tage ist die Geburt unseres Adventsjungen nun schon her.

Irgendwie scheint es ewig her, dass ich jeden Abend heulend dasaß und die Geburt herbeigesehnt habe. Was war das blöd! Ich bin so froh, dass das vorbei ist. Diese Ungewissheit, dieses Zurückgeworfensein auf meinen Körper. Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit. Ja, ja... Aber kleine und größere Zipperlein und Schmerzen an allen Ecken und Enden des Körpers, gegen die man nicht mal Medikamente nehmen darf oder will, machen das Ganze letztendlich nicht unbedingt zu einem Vergnügen.
14 Tage nach der Geburt bin ich also sehr froh, wieder halbwegs sitzen zu können (einen minikleinen Dammriss habe ich leider davongetragen, kein Wunder, wenn in 3 Presswehen das Baby durchrauscht), auf dem Bauch zu liegen, aus dem Sessel wieder hochzukommen, nicht mehr alle halbe Stunde aufs Klo zu müssen und noch vieles mehr. Ich bin wieder ausgeglichener. Und hey: ich habe in der Schwangerschaft 10 Kilo verloren. War nicht beabsichtigt, fühlt sich aber gut an. Die Heultage sind diesmal völlig ausgeblieben.

Der Adventsjunge liegt gerade neben mir und macht Mittagsschlaf. Am Vormittag war er 5 Stunden wach und hat mit seinen immer klarer werdenden tiefblauen Augen das Geschehen um ihn herum verfolgt. In seiner ersten Lebenswoche hatte er ein bisschen Gelbsucht. Das ist aber ganz normal, da die Organe erst anfangen zu arbeiten. Die Hebamme kam ja oft und hat das beobachtet. Der Kleine hat gut getrunken und lag viel am Fenster, was gut gegen die Gelbsucht geholfen hat. Alle 2-3 Stunden hat er Hunger. Zu seinem Geburtsgewicht sind schon 400g dazugekommen. Schreien tut er nur, wenn er Hunger hat, dann aber besonders laut.
Die Geschwister sind immernoch vernarrt in ihn. Sie finden ihn süß und toll und sind ganz stolz.
Wir Eltern sind ganz entspannt, wenn auch etwas müde. Ich finde es toll, dass wir schon so erfahren sind und ganz gelassen sein können. So ist die Zeit mit einem Baby besonders schön.


Lichttherapie

Freitag, 28. Dezember 2012

Sonntag, 23. Dezember 2012

U2

Am Mittwoch, dem 3. Lebenstag des Adventsjungen, ist unser Kinderarzt zur Kinderuntersuchung "U2" zu uns nach Hause gekommen. Die Vorsorgeuntersuchungen werden in bestimmten Abständen beim Kind vorgenommen. Die "U1" findet direkt nach der Geburt statt.

Dass unser Kinderarzt einen Hausbesuch gemacht hat, ist überhaupt nicht selbstverständlich, denn in Hamburg gibt es nur ein einziges Geburtshaus und sehr wenige Hausgeburten. Das heißt, der Bedarf an Kinderärzten, die zu solch einer Untersuchung einen Hausbesuch machen, ist sehr gering. Eigentlich bleiben die meisten Frauen auch nur so lange in der Klinik,  weil noch diese Untersuchung am Kind durchgeführt werden muss. Ich glaube, dass diese Tatsache viele Frauen davon abhält, gleich nach der Geburt nach Hause zu gehen.

Als ich im Sommer in unserer Gemeinschaftspraxis nachfragte, wurde mir kein Hausbesuch in Aussicht gestellt. Das sei nicht üblich. Meine Begeisterung, im Wochenbett mit einem Neugeborenen in die Dezemberkälte und in eine volle Praxis zu gehen, hielt sich seeeehr in Grenzen. Dann ging ein alter Kinderarzt in Rente und ein junger Arzt fing in der Praxis an. Er hat auch eine kleine Tochter, die ambulant geboren wurde und war sofort bereit, uns zu besuchen. Was habe ich mich darüber gefreut!

Nun war er also in seiner Mittagspause bei uns und hat den Adventsjungen untersucht. Alles tiptop. Das Blutabnehmen für verschiedene Tests hat der Kleine auch gut überstanden (wir Eltern auch). Die nächste Untersuchung "U3" steht im Januar an. Dann werden wir in die Praxis gehen.


Donnerstag, 20. Dezember 2012

Aus dem Wochenbett

Wochenbett: Eine Woche im Bett, eine Woche auf dem Bett, eine Woche um das Bett herum.

Und genau so mache ich das auch. Naja, fast. Viel zu schnell will ich wieder funktionieren, habe ein schlechtes Gewissen. Versuche, den Haushalt zu ignorieren. Will für die Kinder da sein. Will mich wieder richtig bewegen können. Würde am liebsten noch Plätzchen backen und schonmal die Weihnachtsgeschenke einpacken.
Dabei weiß ich ja, wie schnell die Zeit des Wochenbettes rum ist. Und wie oft im Leben darf ich denn noch einfach im Bett liegen bleiben und ein Baby anhimmeln? Eben.

Hier noch ein paar Gedanken:

Wenn man erzählt, dass man eine Hausgeburt plant, bekommt man von anderen Leuten immer dieselben Bedenken zu hören:

1. Aber die Sicherheit! Dazu gibt es ausreichend Belege, dass eine außerklinische Geburt nicht "gefährlicher" ist, als eine Geburt im Krankenhaus. Ich will das aber jetzt nicht genau aufdröseln.
Interessierte können sich einmal diese Seite anschauen.

2. Diese Schweinerei will ich nicht zu Hause haben! (meist von Frauen) Dazu kann ich jetzt auch was sagen. Und zwar haben wir genau ein Badetuch und zwei normale Handtücher gebraucht. Dazu einige Einwegunterlagen. Der Müll passte in eine halbe normale Mülltüte. Fertig. Schon eine Stunde nach der Geburt sah unser Schlafzimmer aus wie immer.

Und immernoch finde ich es einfach grandios, dass unser kleiner Adventsjunge den Ort seiner Geburt noch nicht verlassen musste. Er ist sehr ruhig und entspannt, was uns ganz besonders freut.



Dienstag, 18. Dezember 2012

Geburtsbericht 4. Kind

2 Tage nach dem errechneten Geburtstermin. Abende voller harmloser Wehen lagen hinter mir. Das macht mürbe. Ich habe oft geweint.

Am Samstagmorgen machen wir uns fertig für den Einkauf auf unserem Biobauernhof. Ich habe plötzlich die Phantasie einer Sturzgeburt im Stall. Und irgendwie will ich nicht raus in die rutschige Winterkälte. Ich lass die Familie alleine fahren. Dafür backe ich den ganzen Vormittag Lebkuchenanhänger für den Weihnachtsbaum. Zwischendurch vergewissere ich mich bei Nachbarn und Freunden, wer am Wochenende tagsüber Zeit hätte, auf die Kinder aufzupassen, falls die Geburt beginnt.

Am Abend schauen wir mit dem Teenie einen Weihnachtsfilm. Ich habe alle 10 Minuten Wehen, die auch schön nach unten ziehen. Mir schwant etwas. Um 23 Uhr gehe ich 20 Minuten lang heiß duschen, um zu testen, ob danach die Wehen weg sind oder stärker werden. Ich verbrauche fast meine ganze Tube Weleda-Lavendeldusche. Ergebnis: die Wehen kommen alle 5 Minuten, sind aber viel zu kurz. Ich glaube nicht daran, dass das etwas bringt. Der Liebste drängt mich, trotzdem die Hebamme anzurufen. Ich scheue mich immer ein bisschen davor, jemanden mitten in der Nacht aus dem Bett zu klingeln. Aber ich rufe um 23.45 Uhr dann doch an. Die Hebamme begrüßt mich am Telefon fröhlich mit "Guten Morgen!". Sie will sich fertigmachen und in ca. 45 Minuten bei uns sein. Wir kochen starken Kaffee für den Dammschutz, eine Kanne Tee für mich und bereiten unser Schlafzimmer vor: die Gymnastikmatte auf den Boden, einen Stapel Handtücher zum Wickeltisch.

Um 00:20 Uhr am Sonntagmorgen trifft die Hebamme bei uns ein. Ich laufe in der Wohnung umher, muss mich aber alle 3 Minuten auf unserem Esstisch abstützen, weil ich Wehen veratmen muss. Ist mir viel zu oft. Im Schlafzimmer schaut die Hebamme nach dem Muttermund. 3 Zentimeter geöffnet. 3 Zentimeter ??? Erst ??? So einen schwachen Befund hätte ich nun gar nicht erwartet. Ist mir ja noch nie passiert! Ich bin etwas geknickt. Das kann ja noch ewig dauern! Das gefällt mir gar nicht. Die Hebamme spricht mir Mut zu, aber ich muss immer nur an die blöden 3 Zentimeterchen denken.
Die Wehen lassen mir nun allerdings fast keine Pausen mehr. Gerade so schaffen wir zwischen den Wehen meinen Blutdruck zu messen, die Herztöne des Babys zu hören oder Fieber zu messen. Immer schneller kommen die Wehen. Schon nach kurzer Zeit merke ich diesen Pressdrang. Ich denke aber immernoch, dass ich noch meilenweit von meinem Baby entfernt bin. Ich stehe am Wickeltisch, die Hebamme sitzt hinter mir auf unserem Bett und der Liebste steht neben mir und streichelt meinen Rücken. Zwischen den Wehen stehe ich aufrecht, schwinge von einem Bein aufs andere und wir unterhalten uns. Während einer Wehe stütze ich mich auf den Unterarmen auf, lege meinen Kopf mit der Stirn auf eine kleine Decke und atme und töne in die Wickelunterlage.

Die Wehen, die nun kommen, sind sehr heftig. Meine Beine fangen an zu zittern und ich stehe auf Zehenspitzen. Die Hebamme erinnert mich daran, meine Füße richtig zu erden und drückt mit ihren warmen Händen fest gegen meinen Hintern. Ich jammere und stehe völlig neben mir. Da ist nur noch dieser unheimliche Druckschmerz und der Pressdrang, was für mich nicht zusammenpasst. Ich weiß den Stand der Dinge nicht. Ich weiß nur, dass ich das nicht mehr lange mitmache. Ich schimpfe. Ich höre den Liebsten und die Hebamme laut atmen und pusten, um mich an meinen eigenen Atem zu erinnern.

Und da hat die Hebamme etwas gesagt. Ich muss nachfragen, weil ich es nicht richtig gehört habe. "Der Kopf ist da!" Ich kann es gar nicht glauben. Dann ist es ja gleich geschafft! Die nächste Wehe lässt auf sich warten. Und so stehe ich da mit diesem Druck und kann es kaum abwarten, dieses erleichternde Gefühl zu erleben, wenn dieses Lebewesen komplett aus mir herausrutscht. Eine Wehe noch! Die allerletzte! Und da kommt das Baby und wird aufgefangen von der Hebamme. Ich liege mit dem Oberkörper auf dem Wickeltisch und muss erstmal Luft holen und die Sternchen vor meinen Augen loswerden. Es ist 1:20 Uhr am Sonntagmorgen.

Der Kleine hat die Nabelschnur zwei Mal um den Hals gewickelt und wird erstmal entwirrt. Dann reicht mir die Hebamme das Baby zwischen meinen Beinen hindurch, ich nehme es hoch und setze mich auf die Bettkante. Nass, warm und unendlich weich liegt er da, unser Adventsjunge. Er ist ganz ruhig und wir geben ihm Zeit, anzukommen. Dann lege ich mich ins Bett und wir staunen einfach nur.

Es ist geschafft!

Wir lassen die Nabelschnur auspulsieren und warten auf die Nachgeburt. Erst wenn auch der Mutterkuchen da ist, gilt eine Geburt als vollständig. Um die Sache zu erleichtern, stelle ich mich nochmal hin. Das Baby legen wir gut eingewickelt vor mich auf den Wickeltisch und nach einer kleinen Weile kommt auch die Plazenta. Wir ziehen wieder aufs Bett um. Ich schneide die Nabelschnur durch. Das war das erste Mal, dass ich das gemacht habe. Sie ist erstaunlich hart. Die Hebamme schaut sich anschließend die Plazenta ganz genau an, denn die muss komplett sein. Dann sind wir neugierig und der Kleine wird vermessen: 51cm, 3820g, 35,5cm Kopfumfang sind seine Daten.

Unglaublich, wie schnell die Geburt jetzt doch ging! Wir quatschen und kuscheln. Die Hebamme füllt Papiere aus und räumt auf. Um kurz vor 4 Uhr verlässt sie uns. Der Liebste und ich machen uns bettfertig und versuchen mit dem Baby in unserer Mitte ein bisschen zu schlafen.

Um 7 Uhr kommt das Mutzelchen im Dunkeln an mein Bett. Ich flüstere ihr zu, dass sie doch mal meine Salzkristalllampe auf dem Nachttisch anmachen soll, weil es eine Überraschung gibt. Sie schaltet das Licht an und lacht und staunt. Ihren Blick werde ich nie vergessen, besser als an Weihnachten zur Bescherung. Ich lasse sie mit unter meine Decke und wir begucken das neue Familienmitglied. Eine halbe Stunde später ist auch der kleine... äh... große Bruder wach und ist völlig begeistert. Dann wird der Teenie aus dem Bett getrommelt und später liegen wir zu sechst auf unserem Bett. Sechs!

Es ist der 3. Adventssonntag und wir haben alle Zeit der Welt.


Geburtsbericht 1. Kind

Geburtsbericht 2. Kind

Geburtsbericht 3. Kind

Sonntag, 16. Dezember 2012

3. Advent

Ich habe euch lieb, spricht der HERR.
Maleachi 1, 2
Tageslosung

Um 01:20 Uhr wurde heute unser Adventsjunge bei uns zu Hause geboren. Die Geburt war schön, sehr schnell und kraftvoll. Uns geht es gut und wir staunen und kuscheln.

 Ich wünsche Euch allen einen wundervollen Adventssonntag!

Freitag, 14. Dezember 2012

ET +1

Es ist das erste Mal, dass ich auf ein Baby warten muss. Fühlt sich komisch an. Ich will gar nicht mutmaßen, was das alles zu bedeuten hat. Es ist jetzt einfach mal eine Geduldsprobe für mich ungeduldige Person.
Fakt ist: körperlich geht es mir hervorragend. Ich kann essen, was ich will. Kein Sodbrennen, keine Fruktoseintoleranz, nichts. Ich schlafe besser und länger. Ich habe keine Rückenschmerzen, keine dicken Beine, keine Symphysenschmerzen. Nüscht.
Seelisch bin ich etwas angeschlagen. Bin schneller gereizt, wenn die Kinder ihre Aufmerksamkeit wollen, bin nah am Wasser gebaut.
Alle Tricks, das Baby zu locken, habe ich schon durch. Gewürze, Tee, Bewegung, baden, natürliche Prostaglandine *hüstel*... Aber all diese Dinge funktionieren nur, wenn das Baby eh schon geburtsbereit ist.
Heute war die Hebamme hier. Ein CTG wurde geschrieben. Dem Baby geht es gut und auch sonst ist alles prima. Also gut: weiterwarten.
Danke Euch, fürs Mitfiebern! ✿

Donnerstag, 13. Dezember 2012

ET +/-0

Hallo 41. Woche! Nun ist er da. DER Tag. Eigentlich bin ich ganz ruhig. Ich kann ja eh nichts machen, außer abzuwarten. Der Liebste und ich machen es uns gemütlich. Es fühlt sich fast wie Urlaub an. Am Morgen lagen wir zusammen auf dem Sofa und haben uns gegenseitig aus unserem Internet vorgelesen. Mittags waren wir indisch essen. Ansonsten trödeln wir so vor uns hin. Mein Plan für morgen: Lebkuchenanhänger für unseren Weihnachtsbaum backen.

Gerade saß der kleine Bruder neben mir, sah den Babyticker hier auf der Seite und meinte: "In NULL MINUTEN kommt das Baby?!" Hihi, schön wärs ;-)

Mittwoch, 12. Dezember 2012

ET -1

Abwarten und Plätzchen backen.
Klar wäre das heute ein tolles Datum. Aber mittlerweile bin ich schon froh, wenn das Baby überhaupt irgendwann kommt.

Und was ich heute sonst noch gemacht habe, seht Ihr hier.


Montag, 10. Dezember 2012

ET -3

Die Phase der Schwangerschaft, in der man mit "Ach, Du bist noch da!" begrüßt wird. Pssst, wo soll ich denn sein?
Heute habe ich einen Ausflug zur Post gemacht. Als ich die lange Schlange sah, habe ich kurz überlegt, eine Geburt zu simulieren, um schneller dranzukommen. Aber ach, ich will ja immer so tapfer sein. 20 Minuten habe ich angestanden. Dafür habe ich jetzt die schönsten und passendsten Briefmarken für unsere diesjährige Weihnachtspost.
Liebe Leser, keine Angst, ich halte Euch auf dem Laufenden!


Sonntag, 9. Dezember 2012

ET -4

Kann man durch Gedankenkraft eine Geburt verschieben?
In der letzten Nacht bin ich um 2.30 Uhr von einer Wehe aufgewacht und mir war etwas schlecht. Ich hatte alle 10 Minuten ordentliche Wehen. Ich startete meine Wehen-App auf dem Handy, die der Liebste mir installiert hat. Da kann man Häufigkeit, Dauer und Abstände der Wehen aufzeichnen. 2 Stunden lag ich da mit Wehen und habe mich zwischendurch über das aktuelle Weltgeschehen im In- und Ausland auf dem Laufenden gehalten und auf dem Handy quasi das Internet leergelesen.
Irgendwie passte mir das alles aber so gar nicht. Ich war müde und überlegte, dass ich bei dem Schneetreiben da draußen nicht die Hebamme anrufen wollte. Außerdem würde die Geburt wahrscheinlich bis in den Morgen dauern und dann würden die Kinder aufwachen.
Um 4.30 Uhr beschloss ich also, dass ich lieber noch ein bißchen schlafen wollte. Ich holte mir eine zweite Decke, kuschelte mich ein und schlief weiter.
Der Liebste hat heute trotzdem vorsichtshalber schonmal unsere rote Geburtsbettwäsche aufgezogen.
Geburt verschoben. Klappt.


Samstag, 8. Dezember 2012

ET -5

Piep. Nüscht los hier.
Irgendwie bin ich so gar nicht mehr hibbelig und ergebe mich meinem Schicksal.
Das Adventsbaby ist wirklich groß geworden und ich merke richtig, wie es oben und unten an der Gebärmutter anstößt. Die Gliedmaßen sind deutlich zu merken, wenn es von innen an den Wänden entlangschabt.
Also, weiter gehts mit abwarten und (Himbeerblätter-) Tee trinken.

Freitag, 7. Dezember 2012

ET -6

Piep. Alles noch wie gehabt.
Nachdem ich mit dem Mutzelchen gestern einen langen Winterspaziergang gemacht habe, hatte ich am Nachmittag schöne Wehen. Ich war etwas unruhig und habe die Möglichkeiten der Kinderbetreuung durchgespielt. Dann kam der Liebste mit Kopfschmerzen nach Hause und ich beschloss, dass eine Geburt jetzt nicht passt. Ich wollte warten, bis alle Kinder im Bett sind. Als es soweit war, waren die Wehen wieder weg. Kein Nikolauskind also.


Mittwoch, 5. Dezember 2012

ET -8

Was soll ich sagen? Alles ist ruhig hier. Mir ist fast langweilig. Bei soviel Ruhe höre ich zwangsläufig ständig in mich hinein. Es ziept und zwickt an allen Enden. Gestern Abend bohrte das Adventsbaby mit seinem Kopf ständig von innen am Muttermund rum. Holla! Das tut weh! Wo der Ausgang ist, weiß das Kind also schon. Fehlen nur noch schöne Wehen. 
Zum Zeitvertreib habe ich gestern Nikolausstiefel genäht. Das Adventsbaby hat auch schon einen eigenen bekommen. Darfst rauskommen!


Montag, 3. Dezember 2012

Piep!

Alles ruhig hier. Zu ruhig irgendwie.
Alles ist vorbereitet. Ich habe nichts mehr zu tun, als abzuwarten und in mich reinzuhorchen: Da ziept es. Da eine schöne Wehe. Geht es los? Oder doch nicht? Jetzt sind grad alle Kinder aus dem Haus. Jetzt wäre es praktisch. Oder lieber doch morgen? Heute Nacht passt es aber gar nicht. usw. usf. ...
Ich bin nur noch müde und schaffe gar nichts mehr. Ich stehe auf, dusche, frühstücke und könnte mich sofort wieder hinlegen. Der Liebste tut so viel für mich, ich könnte vor Dankbarkeit ständig heulen.
Noch 10 Tage.

Freitag, 30. November 2012

Hallo 39. Woche!

Gestern bin ich schon um 5 Uhr aufgewacht und war ganz aufgeregt. Ich weiß auch nicht, irgendwie hatte ich Bauchkribbeln und war ganz hibbelig. Ich dachte dann: das ist es jetzt. Wars dann doch nicht.
Jeden Abend habe ich (harmlose) Wehen und warte immer ganz gespannt darauf, ob die nun mehr werden oder nicht. Es zwickt auch ganz schön am Muttermund.
Heute war wieder meine Hebamme zur Vorsorge bei mir zu Hause. Nach den üblichen Punkten bat ich sie, heute doch mal nachzuschauen, wie es am Muttermund aussieht. Sie macht diese Untersuchung nie routinemäßig sondern nur nach Verlangen. Ich weiß auch, dass das Ergebnis solch einer Untersuchung nicht gerade aussagekräftig sein muss, denn bei 2 von 3 meiner Geburten hieß es noch ein paar Stunden vorher, dass da gar nichts auf eine Geburt hindeutet.
Dennoch finde ich den Befund von heute nicht schlecht: der Muttermund ist schön weich und hat sich bereits 1cm geöffnet. Die Hebamme konnte mit ihrem Finger das Köpfchen des Babys anstupsen.
Auch andere Dinge deuten auf eine Geburt in der nächsten Zeit hin: das Baby hat sein Wachstum verlangsamt und der Bauch hat sich nochmals gesenkt. Das Fruchtwasser hat etwas abgenommen, so dass sich der Bauchumfang etwas verringert hat.
Alles ist gut und richtig so. Die Hebamme meinte, das Baby wird auf keinen Fall nach dem Termin kommen, das würde sie sehr wundern. Ab morgen ist Dezember ;-)
Noch 13 Tage.

Mittwoch, 28. November 2012

Ehrgeiz

Na gut, jetzt hat mich aber der Ehrgeiz gepackt, es auf alle Fälle bis in den Dezember zu schaffen. Wäre ja blöd, wenn das Kind die ganze Zeit Adventsbaby heißt und es dann gar keins ist, nicht wahr?!
Ich spiele mit den Daten und bin gespannt: Der 02.12. 2012 sieht nett aus. Am 03.12. hat unser Teenie Geburtstag (der übrigens denselben errechneten Geburtstermin wie das Adventsbaby hatte). Er will aber keinen kleinen Bruder zum Geburtstag haben. Den 06.12. fände ich auch ganz nett. Dass der Junge dann Nikolaus heißen muss, sieht der Liebste gar nicht ein ;-) 10.12.2012 auch gut. Der Knaller wäre natürlich in diesem Jahr der 12.12.12. Und länger mache ich die ganze Sache eh nicht mehr mit.

Wie geht es mir jetzt? Laufen ist ziemlich beschwerlich. Eine Schnecke ist nix gegen mich. Ich hangel mich so durch den Tag. Seit ich letzte Woche 4 Stunden unterwegs war und nach dem Kinderabholen und zur Ballettschule fahren dem Liebsten vor Erschöpfung den Kragen nassgeheult habe, übernimmt er jetzt den Kinderabholdienst. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Es ist gar nicht so leicht, sich selber einzugestehen, wenn es nicht mehr geht, wenn man sonst gewohnt ist, alles selber zu machen.
Immerhin habe ich kein Sodbrennen mehr. Ist doch schon was. Und zunehmen werde ich jetzt wohl auch nicht mehr.
Spannend bleibt es allemal. Da die Geburten bei mir immer so rasant ablaufen, kann ich nie wissen, wie der Tag endet.
Noch 15 Tage.

Dienstag, 27. November 2012

Feintuning

Beim Nestbau gibt es immer wieder etwas zu verbessern. Ein paar Kleinigkeiten sind noch dazu gekommen: gemalte Bilder vom Mutzelchen und vom kleinen (dann großen) Bruder. Öle aus der Bahnhofsapotheke. Die Schublade für die Hebamme mit Dingen für die Hausgeburt ist fertig und die ersten Kleidungsstücke für das Adventsbaby liegen bereit. Die Wiege hat noch einen neuen Schleier in Babylieblingsfarben bekommen. Hinter dem Sessel steht eine gepackte Tasche für den Notfall. Seit ein paar Tagen schlafe ich auf einem Nässeschutz für die Matratze. Man weiß ja nie. Ich glaube, jetzt ist wirklich alles bereit.
Noch 16 Tage.

Donnerstag, 22. November 2012

Hallo 38. Woche!

Ach, geh doch weg, Schwangerschaft! Nase voll? Aber wie!
Tagsüber bin ich nur noch müde, nachts kann ich nicht schlafen. Laufen geht schlecht. Abends habe ich alle 10 Minuten Wehen. 118cm Bauch trage ich mit mir herum. Und heulen könnte ich auch ständig.
Keine Sorge, das ist alles ganz normal. Und spätestens in ein paar Wochen werde ich drüber lachen. Aber jetzt will ich einfach nur noch mein Baby bekommen. Ich bin sowas von bereit.
Noch 21 Tage.

Versuch eines...

... originellen Fotos

Dienstag, 20. November 2012

Wehen

Jeden Abend. Alle 10 Minuten.
Wie soll ich denn so erkennen, dass die Geburt wirklich losgeht?
In der letzten Nacht bin ich sogar von einer Wehe aufgewacht. Die war richtig toll und hat schön gezogen. Das ist mir noch nie passiert. Am Morgen war aber alles wieder ruhig.
Tagsüber habe ich mit einer sehr schmerzenden Symphyse zu tun. Ich laufe... äh... watschle im Schneckentempo. Rutschiges, nasses Laub auf den Wegen ist mir nicht geheuer. Macht alles keinen Spaß mehr.
Noch 23 Tage.

Montag, 19. November 2012

Alles durchspielen...

Wie funktioniert das nun mit so einer Hausgeburt und den Geschwistern? Gute Frage.
Das Spannende an einer Geburt ist ja, dass man nie weiß, wann und wie sie losgeht.
Wir haben da verschiedene Pläne und eine lange Telefonliste für die unterschiedlichsten Tages- und Nachtzeiten.
Am einfachsten wäre die Variante: wir bringen die Kinder ins Bett und das Baby kündigt sich an. Unsere Hebamme betreut seit langer Zeit Hausgeburten und kann aus Erfahrung sagen: die Kinder schlafen meistens durch und bekommen nichts vom Geschehen mit. Sollten sie doch aufwachen, würde sich der Liebste kümmern, denn die Hebamme ist ja bei mir. Außerdem wäre in der Nacht die Hebamme am schnellsten bei uns zu Hause. Der Straßenverkehr ist gering. Das wäre meine Wunschvariante. In der Nacht das Baby zur Welt bringen und morgens mit den Geschwistern bestaunen und bekuscheln.
Tagsüber sind alle Kinder im Kindergarten oder in der Schule. Die beiden Kleinen haben einen Platz von 8 bis 16 Uhr. Zur Not könnte bis 18 Uhr aufgestockt werden. Wir haben verschiedene Freunde im Umkreis, die die beiden Kleinen vom Kindergarten abholen könnten. In unserem Nachbarhaus wohnt eine Familie, die auch kurzfristig einspringen könnte. Der Teenie könnte mit zu einem Freund gehen. Am Tag würde die Hebamme am längsten zu uns brauchen, weil sie in der gesamten Stadt Hausbesuche macht und der Verkehr viel dichter ist.
Sollten wir doch weg müssen, stehen verschiedene Freunde bereit, um sich um die Kinder zu kümmern.
Bei meinen rasanten Geburtsverläufen bleibt leider sehr wenig Zeit zum Organisieren. Das ist das, was mich wirklich daran stört. Andererseits müssen die Kinder so nicht tagelang von jemandem betreut werden. Es bleibt spannend.
Noch 24 Tage.

Freitag, 16. November 2012

Vorsorgebesuch

Ich erzähle der Hebamme vom letzten Wochenende, den Senkwehen und meiner Weinerlichkeit. Und heule gleich schon wieder los. Sie sitzt mir am Tisch gegenüber und strahlt mich an. "Da tut sich was!" Wir freuen uns beide und lachen über diese irren Hormone.
Als sie später meinen Bauch abtastet und das Baby fühlt, ist deutlich spürbar, dass der Kopf des Babys mit meinem Becken Kontakt aufgenommen hat. Das ist ein sicheres Zeichen, dass es Richtung Geburt geht. Ich staune über mein gutes Körpergefühl, das mir das schon bestätigt hat.
Und ab jetzt habe ich die Supergeheimnummer des Geburtshandys der Hebamme :-)

Donnerstag, 15. November 2012

Hallo 37. Woche!

Hallo Rufbereitschaft der Hebamme! Ab jetzt darf unser Baby zu Hause geboren werden. Ein wichtiger Meilenstein für mich, denn ab jetzt darf ich entspannt zu Hause bleiben, wenn sich die Geburt ankündigt.
Hallo Himbeerblättertee! Darauf schwöre ich! Dieser Tee wirkt entspannend und krampflösend auf die Muskulatur und fördert eine schnelle Geburt. Kann ich nur bestätigen.
(Achtung! Der Tee sollte wegen seiner geburtsfördernden Wirkung erst ca. ab der 36. Woche getrunken werden! Lass Dich von Deiner Hebamme beraten.)
Hallo Beistellbettchen! Endlich hat der Liebste es aus dem Keller befreit. Bei meinem Großen vor 14 Jahren waren mir diese Betten unbekannt. Ich habe ihn nachts stundenlang getragen und in den Schlaf gesungen. Meine beiden Kleinen durften dann in dem Babybalkon liegen. Wie praktisch! Das Kind liegt direkt neben mir, aber ich habe Platz in meinem Bett. Nächtelang bin ich mit kleinen Fingerchen in meiner Hand eingeschlafen.




Kanne von Bodum

Mittwoch, 14. November 2012

Fertig?

Fast. Nachdem ich unser Schlafzimmer gestrichen habe und der Nähtisch ins Wohnzimmer gezogen ist, musste noch mein Stofflager weichen. Kleinere Stoffstücke lagern jetzt im Keller und für die großen Stoffballen hat der Liebste im Flurschrank einen neuen Regalboden eingebaut. Finde ich gut, wie er mitmacht beim Nestbau. Ausgeschimpft wurde ich trotzdem wieder, weil ich die Kommode tagsüber alleine verschoben habe *hüstel*. Jetzt sieht die Babyecke schon ganz schick aus. Es fehlt immernoch das Beistellbettchen.
Noch 29 Tage.



vorher

nachher

Dienstag, 13. November 2012

Wenn das nicht...

... Senkwehen waren, gestern Abend!
Schon im Sessel hatte ich alle 5-10 Minuten Wehen. Nichts Schlimmes, Bauch von unten nach oben hart und dann wieder retour.
Im Bett zur Schlafenszeit dann kamen die Wehen sogar noch öfter. Dann sagte ich es auch dem Liebsten. Seine Reaktion war lustig: Lesestoff weg, Brille ab, Licht aus, schnell schlafen. Wer weiß, was noch passiert in der Nacht ;-)

Pssst, in der letzten Schwangerschaft hatte ich diese Wehen exakt 4 Wochen vor der Geburt.
Noch 30 Tage.

Samstag, 10. November 2012

Status:

Weinerlich.
Seit gestern Abend bin ich irgendwie weinerlich und ziemlich schlecht drauf. Ich weiß gar nicht, woher das kommt und was ich dagegen machen kann. Ich hätte nicht gedacht, dass es jetzt schon soweit ist.
Ich weiß nur, das ich das Gefühl auch in der Endphase der letzten Schwangerschaft hatte. Interessant: auch in der letzten Schwangerschaft war ich auch um diese Zeit der Meinung, meinen Körper so langsam wieder für mich haben zu wollen.
Noch 33 Tage.

Freitag, 9. November 2012

Geburtsbericht 3. Kind

Da das mein Schwangerschaftsblog ist, möchte ich die Geburtsberichte meiner drei Kinder auch hier sammeln. Zum Erinnern und vielleicht auch zum Mut machen.

Nur 20 Monate nach unserer Kleinen sollte der kleine Bruder geboren werden.

Am Nachmittag des 14. Mai 2009, 2 Tage vor dem errechneten Geburtstermin, haben wir noch einen Vorsorgetermin im Geburtshaus gehabt, da deutete aber nichts auf eine kurz bevorstehende Geburt hin. Ich sehnte die Geburt herbei, da ich ziemliche Rückenschmerzen hatte, die sich ein paar Wochen später als ein großer gefährlicher Bandscheibenvorfall herausstellten.

Abends auf dem Sofa hatte ich alle 10 Minuten Wehen, was aber überhaupt nichts Neues war, hatte ich doch schon seit der 14. Woche mit Vorwehen zu tun. Ich dachte mir also gar nichts dabei. Gegen 23 Uhr wollten wir ins Bett gehen, aber da kamen die Wehen plötzlich alle 7 Minuten.

Also riefen wir unsere Hebamme an, die uns um 23.30 Uhr zu Hause besuchte. Nach einer kurzen Untersuchung sagte sie: "Ich habe "P" in den Augen!" Wir: "Was meinst Du damit?" "'P' wie 'Panik'!" Der Muttermund war schon 8cm offen. Aha. Das waren vielleicht nicht ganz die passenden Worte einer Hebamme in dieser Situation. Sie wollte also schonmal ins Geburtshaus vorfahren, alles vorbereiten und die Kerzen anzünden.

Wir blieben aber ganz ruhig, denn nichts drängte zur Eile. Die Wehen waren nicht weiter wild. Wir haben also unsere liebe Nachbarin angerufen, sie wollte in unserer Wohnung schlafen und auf den Großen und das Mutzelchen aufpassen. Um 0 Uhr sind wir dann ganz locker mit dem Auto zum Geburtshaus aufgebrochen, das zum Glück nur einige Minuten entfernt liegt. Auf dem Bürgersteig vor dem Geburtshaus hatte ich ein ziemliches Déjà-vu, war ich doch gerade gestern erst mit Wehen beim Mutzelchen dort entlanggelaufen.

Im Geburtshaus angekommen, hatte ich endlich, endlich alle 2 Minuten ordentliche Wehen, auf die ich so lange gewartet hatte. Über jede Wehe, die ich veratmen mußte, habe ich mich richtig gefreut, zeigten sie mir doch, daß die Geburt nun wirklich im Gange war. Wir hatten noch Zeit, um das große Bett mit unserer roten Bettwäsche zu beziehen, den Champagner in den Kühlschrank zu stellen und Wasser in die Wanne zu lassen. Ich lief noch eine Runde im Geburtshaus herum, wollte dann aber doch bald ins gemütliche Geburtszimmer.

Ich ging in die Badewanne und wir plauderten mit der Hebamme, die bald auch die zweite Hebamme zur Geburt anrufen wollte. Alles war ganz entspannt. Ganz plötzlich wurde ich von den Presswehen überrascht, die Hebamme nahm ihr Telefon und schaltete den Heizstrahler über dem Wickeltisch ein (huch?!).

Im Sitzen fühlte ich mich irgendwie komisch, deshalb drehte ich mich, so schnell ich konnte, in der Badewanne um, kniete mich hin und stützte mich mit den Armen auf dem Badewannenrand ab. Die Wehen kamen nun ohne Pause.

Nur ein paar Wehen später war der Kopf des kleinen Bruders da. Fast ohne Pause folgte der Rest des Körpers. Er war so schnell, daß er keine Zeit hatte, die Drehung mit den Schultern zu vollziehen, sondern rauschte einfach so durch. 01:21 Uhr. Da war er also. Unglaublich! Der Kleine hatte die Nabelschnur um den Hals gewickelt, war ein bisschen schlapp und musste abgesaugt werden, hat sich dann aber sehr gut berappelt. Es ging ihm wohl auch viel zu schnell. 3940g schwer, 54cm groß und 35cm Kopfumfang waren die Maße vom kleinen Bruder.
Die zweite Hebamme kam genau richtig zum Gratulieren.

Gemütlich ins Bett gekuschelt durften wir uns dann in Ruhe beschnuppern. Um kurz vor 4 verließen wir das Geburtshaus wieder. Draußen wurde es schon langsam hell, die Vögel zwitscherten und wir hatten ein wertvolles Bündel dabei. Den kleinen Bruder.



Geburtsbericht 1. Kind

Geburtsbericht 2. Kind

Geburtsbericht 4. Kind

Donnerstag, 8. November 2012

Hallo 36. Woche!

Huch! Wann ist denn das passiert?
Und spätestens ab jetzt wird's anstrengend. Ich merke im Becken einen ziemlichen Druck nach unten und kann nicht mehr so schnell laufen. Ich habe zwar immernoch nicht zugenommen, aber das Baby dürfte schon an die 47cm groß und um die 3000g wiegen. Mit Fruchtwasser, Plazenta und gewachsener Gebärmutter lasten also ein paar zusätzliche Kilo direkt auf meinem Beckenboden.
Die Nächte sind schlaflos und unterbrochen von 2-3 Badbesuchen. Hunger habe ich irgendwie auch nicht besonders. So langsam hätte ich gerne meinen Körper wieder für mich.
Letzte Woche kam meine Matte für den Boden. Weil ich die letzten beiden Kinder auf dem Boden im Knien bekommen habe, wollte ich eine weiche Unterlage haben. Eine Apothekengroßbestellung mit Ölen und Tees dürfte auch bald eintrudeln. Jetzt muss nur noch das Beistellbettchen aus dem Keller geholt werden. Ab nächster Woche beginnt schon die Rufbereitschaft der Hebamme. Ab dann kann das Baby von mir aus kommen.


Dienstag, 6. November 2012

Krankenhausanmeldung

Ich sitze im Wartebereich vor dem Kreißsaal des nächst gelegenen Krankenhauses. Ein Mann kommt aus der Tür mit dem Handy am Ohr und sagt: "Opa, Du bist jetzt Uropa!" Ich muss mir auf die Zunge beißen, um nicht loszuheulen. Ein ganz besonderer Moment...

Ich war dort, um mich zur Geburt anzumelden. Nanu? Ja, das habe ich vor den letzten Geburten auch gemacht. Es geht einfach darum, dass das Krankenhaus im Falle eines Falles alle Daten von mir parat hat. Eine angestellte Hebamme und ich haben zusammen einen Bogen ausgefüllt und hatten ein gutes Gespräch. Ich habe mir die Geburtsstation angeschaut und das war es auch schon. Ich hoffe natürlich, dass ich nicht nochmal dorthin muss und die Geburt des Adventsbabys wie geplant zu Hause stattfinden kann.



Montag, 5. November 2012

Ein Traum

Derzeit schlafe ich eigentlich ziemlich traumlos, da ich in der Nacht oft wach bin. Aber darauf habe ich gewartet: den ersten Traum vom neuen Baby. Heute war es soweit.
Die Familie wuselte im Traum irgendwo in der Nähe herum. Ich hörte sie murmeln und Alltagsgeräusche. Da habe ich ganz einfach, ohne jemandem Bescheid zu sagen, ganz alleine das Baby bekommen. Ich kann mich richtig an das Gefühl erinnern, wie ich den neuen Babyjungen im Arm hatte. Er war groß und ziemlich propper, ganz unknautschig, warm und ganz weich. Ich sah ihn an und freute mich, dass der Name, den wir ihm ausgesucht haben, so gut zu ihm passt. Dann wartete ich auf meine Familie, um sie zu überraschen.
Ein schöner Traum, der sehr zu meiner Gelassenheit beiträgt.

Sonntag, 4. November 2012

Geburtsbericht 2. Kind

Da das mein Schwangerschaftsblog ist, möchte ich die Geburtsberichte meiner drei Kinder auch hier sammeln. Zum Erinnern und vielleicht auch zum Mut machen.

9 Jahre nach meinem ersten Kind war ich endlich neu verliebt und wieder schwanger. Die Schwangerschaft verlief bis auf ständige Vorwehen ziemlich gut.

Am Nachmittag des 18. Septembers 2007 war ich einkaufen. Im Blumenladen fragte mich die Verkäuferin, wann es denn soweit sei. Ich erwiderte, daß heute der Entbindungstermin sei. Da hat mir die Verkäuferin ganz panisch mein Wechselgeld entgegengeworfen und meinte nur: "Na dann aber schnell!"

Kurz vorher war ich im Geburtshaus bei meiner Hebamme zur Untersuchung. Es gab keine Anzeichen auf eine baldige Geburt. Ich war ein bißchen enttäuscht, weil ich einfach nicht mehr warten wollte. Ich war so gespannt auf unser Mädchen.

Um 23 Uhr haben wir das Licht ausgemacht um zu schlafen. Da war mir plötzlich ein bißchen komisch zumute. Obwohl es schon mein zweites Kind war, konnte ich nicht genau sagen, ob nun die Geburt beginnt, oder nicht. Ich wollte niemanden umsonst mitten in der Nacht aufscheuchen und wartete ab. Vorsichtshalber riefen wir dann gegen Mitternacht doch die Hebamme an. Sie wollte losfahren und mal bei uns vorbeischauen. 

Ich war plötzlich der Meinung, mir unbedingt noch die Haare zu waschen. Wer weiß, wann ich wieder dazu komme. Unter der warmen Dusche bekam ich eindeutige Wehen und schaffte es mit Ach und Krach, mich abzutrocknen und meine Haare zu föhnen. Der Liebste hatte mich veratmen gehört und dirigierte die Hebamme telefonisch gleich zum Geburtshaus um.

Unseren Großen brachten wir zu den Nachbarn und machten uns gegen 00.30 Uhr auf den Weg ins Geburtshaus. Auf der kurzen Autofahrt dorthin hatten schon die Presswehen eingesetzt. Die Fahrt kam mir ewig vor, dabei dauerte sie höchstens 10 Minuten. Der Parkplatz in der kleinen engen Straße war ein Stückchen von der Tür des Geburtshauses entfernt. Von Weitem sah ich das Fahrrad meiner Hebamme vor dem Haus stehen. Ein gutes Zeichen für mich. Sie war also schon da. Ich wusste, ich musste schnell sein, denn zwischen den Wehen blieb mir nicht viel Zeit, um vom Auto zur Haustür zu gelangen. Ich wartete eine Wehe ab und lief, so schnell ich in diesem Zustand konnte, los. Ich schaffte es gerade so und ging auf der Türschwelle unter der nächsten Wehe in die Knie und hielt mich am Türknauf fest. Dann lief mir plötzlich etwas Warmes die Beine hinunter - die Fruchtblase war geplatzt. 

Die Hebamme kam raus in den Hausflur, um mir zu helfen. "Ich bin da." sagte sie ganz ruhig. Das war der zweitschönste Satz in dieser Nacht. Die Wehe war vorbei und ich lief schnell weiter, um ins Geburtszimmer zu kommen, das schon von Kerzen in schummeriges Licht getaucht wurde. Ich kniete mich auf die rote Matte auf dem Boden vor das Bett, stütze mich mit den Armen auf dem Bett ab, bekam die Decke zu fassen und krallte mich an ihr fest. Der Liebste begann, das Bett zu beziehen. Mit unserer dunkelroten Bettwäsche, die wir extra für diesen Anlass ausgesucht hatten. Babys mögen dunkelrot. In den nächsten Minuten war ich mit atmen und jammern beschäftigt, da die Wehen nahezu ohne Pause kamen. 

Ich hörte: "Der Kopf ist da!" und konnte es nicht glauben und schüttelte immer nur mit dem Kopf. Die Kleine trug eine sogenannte "Glückshaube". Um 01:12 Uhr war unsere Tochter gänzlich geboren und das Bett war bezogen. 3740g, 52cm und 35,5cm Kopfumfang waren die Maße unserer Kleinen.
10 Minuten nach der Geburt sagte unsere Hebamme: "Die Kleine hat ihren eigenen Kopf!". Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich daran denke und merke jetzt, wie Recht die Hebamme damit hatte!

3 Stunden später sind wir mit unserem neuen Mutzelchen wieder nach Hause gefahren. Am Morgen kam unser Großer von den Nachbarn runter und die Hebamme sah nach uns.

Das war eine ziemlich rasante Nacht!

Geburtsbericht 1. Kind

Geburtsbericht 3. Kind

Geburtsbericht 4. Kind

Donnerstag, 1. November 2012

Geburtsbericht 1. Kind

Da das mein Schwangerschaftsblog ist, möchte ich die Geburtsberichte meiner drei Kinder auch hier sammeln. Zum Erinnern und vielleicht auch zum Mut machen. 


Vor knapp 14 Jahren, am 3. Dezember 1998, bin ich gegen 7 Uhr morgens aufgewacht. Ich war 22 Jahre alt und bis zum errechneten Geburtstermin meines ersten Kindes waren es noch 10 Tage. Vielleicht sollte es auch Weihnachten werden, wer weiß das so genau. Es war gar nicht so einfach, vorher eine Hebamme zu finden, denn an Weihnachten wollte keine gerne Rufbereitschaft haben. Ich habe dann eine sehr kleine Hebamme gefunden, die aus Polen kam. Ich war eine der ersten Frauen, die sie in Berlin betreute. 

Ich habe niemals Angst vor der Geburt gehabt, im Gegenteil, ich war total gespannt, wie sich das anfühlen würde. Ich wollte mit meiner eigenen Hebamme ambulant im Krankenhaus mein Kind zur Welt bringen. (Warum so? Lies hier.) Wir lernten uns während der Schwangerschaft bei den Vorsorgeuntersuchungen gut kennen.

Am Vormittag des 3. Dezember räumte ich ein bißchen in der Wohnung herum und dekorierte in unserer Altbauwohnung die Fenster mit Sternen. Dazu stieg ich immer wieder die Leiter hoch und runter. Am Nachmittag besuchte ich in der Nähe meine Freundin, die zur Geburt mitkommen wollte. Sie war selber schwanger. Danach ging ich einkaufen. Ich brauchte noch unbedingt Neugeborenenwindeln. Im Supermarkt mußte ich ab und zu stehenbleiben und mich am Einkaufswagen festhalten. Ich konnte keinen Schritt mehr tun und musste warten, bis der harte Bauch wieder weg war. Waren das Wehen? Hm, sollte es doch schon heute soweit sein? Beim Optiker holte ich noch Pflegemittel für meine Kontaktlinsen. Auf die Frage, wann es denn soweit ist, sagte ich: "Es geht gerade los." Mit Panik im Blick wurde ich ziemlich schnell bedient. Zu Hause ging ich in die Badewanne, um zu testen, was das warme Wasser mit den Wehen macht und rief danach meine Hebamme an. Sie war der Meinung, eine Frau, die ein Kind bekommt, hört sich anders an. Aber vorsichtshalber wollte sie mal rumkommen.

Sie kam gegen 17 Uhr. Nach einer kurzen Untersuchung war klar, die Geburt geht nicht nur los, sie ist schon in vollem Gange. Der Muttermund war bereits 8 cm offen. Und ich hatte nichts davon gemerkt. Ohne Panik zu verbreiten, rief die Hebamme das Taxi und meine Freundin an und wir fuhren in die Klinik. Mein damaliger Mann war nicht zu erreichen, wir hinterließen in der Wohnung einen Zettel. Als wir losfuhren, fing es sachte an, zu schneien. Der Taxifahrer versuchte, mich in ein Gespräch zu verwickeln, aber ich musste schon ganz schön die Wehen veratmen.

Um 18 Uhr kamen wir in der Klinik an. Im Fahrstuhl nach oben zur Entbindungsstation habe ich wieder eine Wehe veratmet und wurde von den anderen Menschen im Fahrstuhl komisch angeschaut. Im Kreißsaal war das Zimmer mit der großen Badewanne frei, Wasser wurde eingelassen und ich konnte die ganze Zeit nicht glauben, daß mir das alles passierte. Mein damaliger Mann tauchte dann irgendwann auch auf, blieb aber im Hintergrund. Ich wollte so gerne eine Wassergeburt erleben, weil Wasser mein Element ist. Aber in der Wanne fühlte ich mich verloren, sie war einfach zu groß. Ich wusste nicht, wie ich darin sitzen oder liegen sollte. Also stand ich schließlich die meiste Zeit und hielt mich an einem Seil fest. Die Hebamme ließ mich in Ruhe und so bestimmte ich das Geschehen. Es dauerte ein bisschen, weil der Kleine seine Hand vor dem Kopf hatte, wie es sich später bei der Geburt herausstellte.  

Und endlich, um 21:25 Uhr war er da: mein erster Sohn. 52cm groß, 3630g schwer und 36cm Kopfumfang. Es ist unglaublich, aber es gibt Momente, die kann ich fast nachfühlen. Dieser Moment ist so einer. Und den werde ich nie vergessen. Warm und weich und knautschig lag der Kleine in meinen Armen. Alles war gut. 

Weil unser Zimmer wieder gebraucht wurde, fuhren wir schon zwei Stunden später, gegen Mitternacht, wieder nach Hause. In der Zwischenzeit hatte es einen großen Wintereinbruch gegeben, das Taxi kam kaum voran und schlitterte in den Kurven. Berlin war dick verschneit und ganz ruhig. Die ganze Nacht machte ich kein Auge zu und schaute mein Baby an. Ich war Mutter geworden. Manchmal wünschte ich, ich hätte damals schon die Gelassenheit und die Erfahrung gehabt, die ich jetzt als mehrfache Mutter habe. Aber ich habe mich immer von meinem Gefühl leiten lassen, um meinen Sohn großzuziehen. Schon sehr bald darauf ganz allein.



Geburtsbericht 2. Kind

Geburtsbericht 3. Kind

Geburtsbericht 4. Kind

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Was machst Du gerade?

Was machst Du gerade? Gute Frage, was wohl?! Nestbau natürlich! Neulich war ich eine Stunde im Keller, um die Babyklamotten zu suchen. Bei unserem Umzug im letzten Advent, war ja gar nicht abzusehen, dass in diesem Advent ein Baby bei uns einzieht. Dementsprechend waren die Klamotten ganz unten hinten im Keller. Ich habe vorsichtshalber mein Handy mitgenommen, falls ich da unten verschüttet werde. Der Liebste hat hinterher mit mir geschimpft. Aber eine Schwangere muss tun, was eine Schwangere tun muss. Und so habe ich auch alles gefunden, was ich haben wollte. Vor allem das Liegefell und den ersten Strampler, den bisher alle meine Babys anhatten.
Noch 43 Tage.

Dienstag, 30. Oktober 2012

Die Zeit der Schwangerschaft...

..., in der man sich ständig auf den Bauch kleckert und krümelt. Weil die Gebärmutter schon bis an die Rippen reicht, kann ich mich nicht mehr nach vorne beugen. Tue ich es trotzdem, bekomme ich meistens einen gezielten Tritt in die Rippen, weil das dem Adventsbaby anscheinend nicht gefällt.
In den letzten Tagen tun mir wieder die Symphyse und das Becken weh. Beim Laufen, Aufstehen und Umdrehen im Bett muss ich meine Bewegungen kontrollieren, denn eine unbedachte Regung bereue ich schnell.
Die Vorwehen sind noch da, aber aushaltbar. Gestern Abend kamen sie teilweise alle 5 Minuten. Ich habe dann eine extra Dosis Magnesium genommen.
Husten habe ich. Ich schätze, das kommt vom kleinen Bruder, der Kehlkopfentzündung mit Pseudokruppanfällen hatte, denn genauso fühlt sich das jetzt bei mir an: ein ständiger Reiz in Höhe der Stimmbänder. Husten mit Babykopf auf der Blase kommt nicht so gut...
Zugenommen habe ich immernoch nicht, Armbanduhr und Ehering schlackern mittlerweile. Wirklich ein Phänomen. Ich bin ganz froh darüber, wundere mich nur.
Das Adventsbaby ist weiterhin sehr agil. Der Kopf liegt unten und die Füße in meinen Rippen auf der rechten Seite.
Ab übermorgen bin ich ganz offiziell im Mutterschutz. Ich werde nochmal zu meiner Arbeitsstelle fahren und meine Schlüssel abgeben. Dann kommt meine Hebamme zur nächsten Vorsorge zu mir. Ab jetzt sehen wir uns alle zwei Wochen. In drei Wochen beginnt die Rufbereitschaft der Hebamme. Ab diesem Zeitpunkt steht sie Tag und Nacht auf Abruf für uns bereit. Dann kann das Baby zu Hause geboren werden. Sollte es vorher losgehen, müsste ich in die Klinik fahren.
Ich weiß, dass die Geburt noch nicht nahe ist, denn dafür geht es mir seelisch zu gut. In den letzten beiden Schwangerschaften war ich zum Schluss ganz weinerlich und hatte so dermaßen die Nase voll von der Schwangerschaft, dass meine Hebamme immer sagte, dass genau das die perfekte Geburtsvorbereitung ist. Erst wenn man es so richtig satt hat, ist man bereit, in die Geburt zu gehen.


Donnerstag, 25. Oktober 2012

Einkauf

Hallo 34. Woche!

In meinem Einkaufsbeutel sind gestern gelandet:

Mandarinen
mein Lieblingsschokopudding
Rennie
Paracetamol
Weleda Calendulaöl und -creme

Die Mandarinen sind schon fast wieder alle. Die sind einfach zu schmackhaft und ich vertrage sie.
Vom Pudding ist noch was da, aber ein kleiner Vorrat kann ja nicht schaden.
Rennie ist das einzige Mittel, das mir im Moment gegen Sodbrennen hilft. Allerdings ist es besser geworden. Ich habe den Kaffee in Verdacht. Ich habe zwar sowieso nur höchstens eine Tasse Milchkaffee am Tag getrunken, aber seit ich Getreidekaffee trinke, geht es mir deutlich besser.
Die Paracetamol-Tabletten sind für nach der Geburt. Beim letzten Kind waren die Nachwehen sehr heftig, schlimmer als die Geburtswehen. Die Geburtswehen sind ja ziemlich schnell vorbei bei mir, aber die Nachwehen musste ich mehrere Tage lang richtig veratmen. Ich weiß noch, dass ich nachts von Nachwehen aufgewacht bin und weinen musste vor Schmerzen. Deshalb will ich für alle Fälle gewappnet sein.
Die Calendula-Produkte von Weleda habe ich schon vor 14 Jahren (*schluck*) bei meinem Großen benutzt und auch meine beiden Kleinen rochen so lecker. Ich kann mir die Babyzeit mit keinem anderen Geruch vorstellen.



Samstag, 20. Oktober 2012

Muffensausen

Und da fällt mir wieder dieser Moment ein: dieser Moment unter der Geburt, an dem ich innerlich zu Gott flehe, er möge mich und das Baby da heil rauslassen. Dieser Moment, an dem ich denke, dass ich doch total blöde sein muss, mir das nochmal anzutun. Dieser Moment, an dem ich denke, dass ich gleich zerreiße. Dieser Moment, an dem unvorstellbare und ungeheure Kräfte walten und ich diesen total ausgeliefert bin. Der Moment, an dem ich nicht weiter will, nichts mehr höre und sehe und nur noch will, dass das alles aufhört. Wo oben und unten nicht mehr existieren, nur noch diese unheimliche Schwelle, die ich mich trauen muss, zu übertreten.

Zum Glück weiß ich auch, dass dieser Moment nur Minuten vor der Geburt des Babys liegt. Nur noch ein paar Minuten durchhalten. Einatmen. Ausatmen nicht vergessen. Locker lassen. Es geschehen lassen. Mutig sein. Gleich ist es geschafft. Dann höre ich: "Der Kopf ist da!" Und dann rutscht der kleine Körper hinterher und ich darf ich dieses warme, weiche, nasse Menschlein endlich, endlich sehen und im Arm halten.

Einer der unglaublichsten Momente im Leben.

Freitag, 19. Oktober 2012

Dieser Moment...

Nur ein Foto, keine Worte. Ein Augenblick, eingefangen in dieser Woche. Zum Innehalten, Genießen und Erinnern.


Idee: Soulemama

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Rätsel

Ich flüstere den Namen des Babys ganz oft am Tag vor mich hin und erlausche den Klang. Spiele Situationen durch, wie ich das Kind anspreche - laut oder leise. Wir haben den Namen noch keinem verraten. Es gehört für mich zu den schönsten Dingen im Leben, einem Kind einen Namen zu geben.
Hier hat das Mutzelchen mit ihren Buchstabenkenntnissen mal versucht, den Namen zu erraten :-)


Sonntag, 14. Oktober 2012

Warum ich meine Kinder so bekomme, ...

... wie ich sie bekomme.

Ich war noch Jugendliche, vielleicht 16 oder 17 Jahre alt, da lief im Fernsehen eine Dokumentation über eine Hebamme auf dem Land. Sie fuhr mit ihrem kleinen Auto zu den Familien auf den Dörfern und begleitete dort Frauen rund um die Geburt. Die Schwangerschaftsvorsorgen wurden gezeigt und wie die Geschwisterkinder mit einbezogen wurden. Bei den Geburten war auch die Kamera dabei, ganz dezent. Geburt fand zu Hause statt, mit fröhlichen starken Frauen und Vätern, die nicht untätig danebenstanden sondern eine Rolle spielen durften im ganzen Geburtsgeschehen. Die Frauen sahen so schön und kraftvoll aus und gaben unter der Geburt den Ton an. Sie bewegten sich frei im Haus umher und Geburt sah so normal aus. Im Wochenbett wurde die ganze Familie weiterbetreut, bis der Abschied von der Hebamme kam.

Das habe ich mir für immer gemerkt. So und nicht anders wollte ich auch meine Kinder bekommen. Mit einer Hebamme, die ich schon die Schwangerschaft über gut kennenlerne, die während der Geburt nur für mich da ist und so lange bleibt, wie es eben dauert und die mich hinterher so lange betreut, wie ich sie brauche.

Mit 22 Jahren, 1998,  war ich das erste Mal schwanger. Sofort kümmerte ich mich um eine eigene Hebamme. Sie war Beleghebamme in einer nahen Klinik. Den Geburtsvorbereitungskurs machte ich in einem Geburtshaus. Mein damaliger Mann hatte leider kein Interesse, miteinbezogen zu werden. Wäre er engagierter gewesen, hätte ich wahrscheinlich auch schon mein erstes Kind im Geburtshaus bekommen. Deshalb habe ich dann, als die Geburt 10 Tage vor Termin losging, meine Freundin mit in die Klinik genommen. Nach 3 Stunden war mein Erstgeborener auf der Welt. 2 Stunden später lag ich wieder in meinem eigenen Bett, wo ich die ganze Nacht mein Baby anstarrte und es einfach nicht glauben konnte.
Ein paar Jahre später war ich alleinerziehend und wohnte ich mit meinem Großen ganz in der Nähe eines Geburtshauses. Bei fast jedem Spaziergang kam ich daran vorbei und spähte sehnsüchtig in die einladenden Räume. Ich wusste, wenn ich das Glück haben sollte, noch mehr Kinder bekommen zu dürfen, sollten sie genau dort auf die Welt kommen.

Ich lernte meinen Liebsten kennen und schon sehr bald darauf, im Jahr 2007, durften wir uns auf unser erstes gemeinsames Kind freuen. Die Vorsorgen im Geburtshaus und zu Hause habe ich sehr genossen. Als die Geburt ganz plötzlich losging, durfte der Große in der Nacht zu den Nachbarn gehen. Wir fuhren los und kamen gerade rechtzeitig zur Geburt nur 30 Minuten später im Geburtshaus an. 3 Stunden nach der Geburt waren wir mit unserem Mutzelchen wieder zu Hause. Unsere Hebamme kam täglich vorbei und schaute nach uns allen. Das Wochenbett zu Hause haben wir alle sehr genossen und hätten es niemals anders haben wollen.

Nur 20 Monate später, 2009, machte sich der kleine Bruder auf den Weg. Eine Nachbarin kam zum Übernachten in unsere Wohnung. Der Kleine wurde im Geburtshaus zur selben Uhrzeit, in dem selben Raum wie das Mutzelchen geboren. Auch hier waren wir 3 Stunden später wieder zu Hause. Als die Geschwister am Morgen aufwachten, staunten sie nicht schlecht über ihren kleinen Bruder. Das Baby nahm von Anfang an am Familienleben teil und die gewohnte Routine half mir auch dieses Mal wieder, dass die obligatorischen Heultage nach der Geburt im Rahmen blieben. Die täglichen Besuche unserer Hebamme taten ihr Übriges.

Nach unserem Umzug 2009 von Berlin nach Hamburg informierte ich mich sofort, wie es um die Situation in dieser Stadt bestellt ist, da ich noch einen Rückbildungskurs machen wollte. In Hamburg gibt es genau nur ein Geburtshaus. Das ist von unserem Wohnort gesehen am anderen Ende der Stadt. Leider ist mir das zu weit, denn ich wurde bei allen Geburten ziemlich überrumpelt. Deshalb bleiben wir dieses Mal gleich zu Hause. Im Grunde ist das auch nicht anders, als im Geburtshaus. Es gibt in Hamburg nur 2 Handvoll Hausgeburtshebammen. Ich bin froh, dass wir eine sympathische Frau kennenlernen durften und bin gespannt, wann und wie sich unser Adventsbaby auf den Weg zu uns macht.


PS: Mir ist ganz klar, dass ich unermessliches Glück hatte, drei Kinder so unkompliziert und gesund auf die Welt zu bringen. Dafür bin ich unendlich dankbar. Sicherlich hatte aber auch die gute Betreuung unter den Geburten und meine daraus resultierende Entspanntheit und Sicherheit einen großen Anteil daran.

Und wie war schließlich die vierte Geburt? Lies hier :-)

Freitag, 12. Oktober 2012

32. Woche schon

Ich bin ja generell ein sehr ungeduldiger Mensch. So eine Schwangerschaft mit ihren 40 Wochen kann da ganz schön lang erscheinen. Ist sie im Nachhinein natürlich nicht. Zum Glück sind alle meine drei Kinder eher oder pünktlich zum Termin geboren und haben mich nicht warten lassen. Ich bin ganz froh, dass schon in ein paar kurzen Wochen die Rufbereitschaft unserer Hebamme beginnt. Wenn dieser Punkt erreicht ist, ist alles gut.
Vorher muss ich mal in den Keller und endlich die Unmengen an Babyklamotten durchschauen und nach oben holen. Wir haben noch alle Sachen der beiden Kleinen. Die Babysachen vom Teenie habe ich leider mal, bis auf den ersten Strampler, verkauft.
Und wie geht es mir sonst so? Gewichtszunahme: immernoch keine. Mein Hintern ist tatsächlich weniger geworden, dafür habe ich jetzt einen ganz schönen Kugelbauch, den ich mit Genuss eincreme.
Die Symphyse zickt etwas rum, ich habe manchmal das Gefühl, ich watschle wie ein Pinguin. Wenn ich vom Sitzen aufstehe, muss ich erstmal meine Beine sortieren, um voranzukommen.
Dicke Beine: nein. Dank der Strümpfe. Tolle Sache!
Haare und Nägel: wachsen schnell.
Haut: prima.
Noch 62 Tage!

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Das Geburtsgespräch

Gestern kam unsere Hebamme zum Geburtsgespräch zu uns nach Hause. Der Liebste machte auf Arbeit früher Schluss, damit wir ungestört ohne die Kinder die wichtigen Themen besprechen konnten.
Ich kann jetzt schon verraten, dass wir hinterher ganz schön durch den Wind waren. Es ist ja nun schon unsere dritte gemeinsame Geburt, aber das Thema ist einfach so emotional, dass wir beide während des 1,5stündigen Gesprächs mehrmals die Tränen in den Augen stehen hatten. Sei es aus Sentimentalität, aus Liebe zueinander, aus Dankbarkeit, vor Freude, vor Aufregung, vor Sorgen, ob alles gut geht... Der Schwimmbadbesuch mit den Kindern hinterher tat uns jedenfalls ganz gut.
Wenn man eine Geburt außerhalb eines Krankenhauses plant, erfährt man von der Hebamme sicher mehr Details, als man normalerweise hören würde. Jede noch so kleinste Eventualität wird besprochen. Von Dingen vor, während und nach der Geburt. Welche Faktoren eine Geburt zu Hause von vornherein ausschließen. Was passiert, wenn während oder nach der Geburt Dinge bei Mutter oder Kind auftreten, die eine Verlegung ins Krankenhaus nötig werden lassen. Wo steht das Auto? Wer fährt mit wem? usw.... Das alles so geballt zu hören macht zwangsläufig ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Aber eigentlich kommen irgendwelche Zwischenfälle bei Geburten außerhalb einer Klinik höchst selten vor. Der Normalfall ist immer eine Geburt ohne Zwischenfälle, auch wenn jeder bestimmt irgendwelche Schauergeschichten aus dem Bekanntenkreis zu berichten weiß. Ich wünsche mir viel mehr positive und bestärkende Geburtsgeschichten, damit Frauen mutig und vorfreudig in dieses große Abenteuer gehen können. Meine drei großen Kinder habe ich in Ruhe, selbstbestimmt, ohne irgendwelche Medikamente und "nur" mit Hebammenhilfe ganz schnell und problemlos geboren. Den Großen ambulant mit eigener Hebamme in der Klinik, die beiden Kleinen im Geburtshaus. Ich weiß, dass ich das kann und gehe deshalb ganz zuversichtlich in die Geburt.


Freitag, 5. Oktober 2012

Letzter Arztbesuch

Gestern war ich voraussichtlich das letzte Mal in dieser Schwangerschaft bei meiner Ärztin. Um die 30. Woche herum steht ein Ultraschall an, bei dem überprüft wird, ob sich das Baby zeitgerecht entwickelt.
Vorher wurde noch ein CTG geschrieben. Zwei Messfühler werden um den Bauch gelegt. Einer zeichnet die kindlichen Herztöne auf, der andere eventuell vorhandene Wehen. Auf der Wehenkurve waren einige kleinere Vorwehen zu erkennen. Ich merke diese natürlich auch, der Bauch wird von unten nach oben hart, es kribbelt im ganzen Körper, es bleibt eine Weile so und ebbt dann langsam wieder ab. Im Grunde wie unter der Geburt, nur dass das Ziehen im Muttermund fehlt und ich diese Vorwehen nicht durch Veratmen lindern muss. Das ist im Moment auch ganz gut so, denn das dürfte noch nicht sein. Dem Baby geht es dabei gut. Das CTG-Gerät mögen Babys nicht, meine Kinder sind dabei jedes Mal sehr zappelig und treten, wie mit Absicht, direkt gegen den Messfühler. Oder sie tauchen ab und man muss den Herzschlag erneut suchen. Deshalb gibt es auf der Herztonkurve vom Baby einige Aussetzer.
Beim Ultraschall wurde das Baby kurz vermessen. Kopfdurchmesser, Rumpf und der Oberschenkelknochen. Anhand der Daten kann die Größe geschätzt werden. Knapp 40 cm ist unser Adventsbaby schon groß! Es ist auch immernoch eindeutig ein Junge. "Jungs sind sehr zeigefreudig." meinte die Ärztin dazu. Naja, was sollen sie sonst machen ;-)
Die folgenden Vorsorgeuntersuchungen bis zur Geburt finden nun alle zwei Wochen statt. Dazu kommt unsere Hebamme wieder zu uns nach Hause.

CTG-Gerät
unten: Babyherztöne, oben: einige kleine Vorwehen

Montag, 1. Oktober 2012

Sodbrennen

Ich weiß ja nun schon, was ich essen kann und was nicht. Manche Lebensmittel habe ich aber anscheinend immernoch nicht in Verdacht. Sodbrennen ist eines der fiesesten Dinge unter der Sonne. Letzte Nacht war es wieder soweit. Gegen 1 Uhr stieg dieses Brennen meine Speiseröhre hoch. Der Magen tat weh. Da hilft nur aufspringen, herumlaufen, Rennie. Rennie war alle. Also trank ich Heilerde in Wasser. Eine Stunde später trank ich Natron in Wasser. Urgs. Andere Mittel hatte ich mitten in der Nacht nicht zur Verfügung. Hinlegen konnte ich mich nicht. Ich saß aufrecht im Wohnzimmersessel und daddelte im Internet herum. Ich war hundemüde. Gegen 3.30 Uhr bin ich ins Bett gegangen. Mit hoch gestelltem Kopfteil kauerte ich äußerst rückenunfreundlich im Bett und dämmerte vor mich hin. Um 6.30 Uhr klingelte der Wecker des Liebsten.

Donnerstag, 27. September 2012

30. Woche!

Tatsächlich! Ich bin jetzt in der 30. Woche! Hui. Hört sich schon gut an, finde ich. Und so langsam will ich mit dem Nestbau anfangen. Unten im Wickeltisch sammle ich schon so einige Dinge zusammen, die mir für die erste Zeit in die Finger kommen: das Erstlingsset, einige Mullwindeln, die Manduca-Trage, eine alte Rassel, Bodys und Mützchen von sehr netten Blogleserinnen, die Kuscheldecke, in die schon alle meine Kinder eingewickelt wurden...
Ich will unser Schlafzimmer noch wohnlicher machen. Alles für unser Adventsbaby.
Noch 77 Tage.

Hier die Bilder zum Eintrag.

Montag, 24. September 2012

Klapprig

Seit zwei Tagen fühlt sich mein Becken irgendwie klapprig an. Ich laufe unsicherer. Gleichzeitig habe ich in den Oberschenkeln in der Hüftgegend so ein Gefühl wie Muskelkater. Wenn ich nach dem Sitzen aufstehe, muss ich mich erstmal richten, bevor ich loslaufen kann. Alles geht ein bißchen langsamer.
Mit dem Fahrrad fahre ich noch. Das geht schneller, als in diesem Watschelgang zu laufen.
Zugenommen habe ich immernoch nicht. Anscheinend habe ich noch genügend Reserven um die Hüften.
Die Gebärmutter ist mittlerweile in der Mitte des Oberbauches, ein paar Fingerbreit unter den Rippen, angelangt. Wenn ich mich nach vorne beugen will, geht das gar nicht mehr richtig.
Die letzte Blutuntersuchung ergab einzig, dass mein Eisenspeicher fast leer ist. Nun darf ich täglich 30ml von dem leckeren roten Saft einnehmen.
Meine Fruktoseintoleranz ist leider wieder voll da. Letzte Woche musste ich in einer Wohnsiedlung mit den beiden Kleinen im Schlepptau an einem Haus klingeln und um Benutzung der Toilette bitten. Es war allerhöchste Eisenbahn!
Tagsüber bin ich müde. Wenn es aber Abend wird, werde ich immer munterer.
Und das Adventsbaby tobt und tobt. Ich staune jeden Tag darüber.
Noch 80 Tage.