Und da fällt mir wieder dieser Moment ein: dieser Moment unter der Geburt, an dem ich innerlich zu Gott flehe, er möge mich und das Baby da heil rauslassen. Dieser Moment, an dem ich denke, dass ich doch total blöde sein muss, mir das nochmal anzutun. Dieser Moment, an dem ich denke, dass ich gleich zerreiße. Dieser Moment, an dem unvorstellbare und ungeheure Kräfte walten und ich diesen total ausgeliefert bin. Der Moment, an dem ich nicht weiter will, nichts mehr höre und sehe und nur noch will, dass das alles aufhört. Wo oben und unten nicht mehr existieren, nur noch diese unheimliche Schwelle, die ich mich trauen muss, zu übertreten.
Zum Glück weiß ich auch, dass dieser Moment nur Minuten vor der Geburt des Babys liegt. Nur noch ein paar Minuten durchhalten. Einatmen. Ausatmen nicht vergessen. Locker lassen. Es geschehen lassen. Mutig sein. Gleich ist es geschafft. Dann höre ich: "Der Kopf ist da!" Und dann rutscht der kleine Körper hinterher und ich darf ich dieses warme, weiche, nasse Menschlein endlich, endlich sehen und im Arm halten.
Einer der unglaublichsten Momente im Leben.
Wow... das ist ehrlich, rührend und einfach nur überwältigend.
AntwortenLöschenJa, ich glaube, ich kann mir vorstellen, dass das der unglaublichste Moment im Leben ist ♥
Liebe Grüße,
Cornelia
Das hast du so so treffend formuliert. Kommen mir direkt die Tränen.
AntwortenLöschenbin sehr erfreut das auch bald 4 fach mamas muffensausen haben..
AntwortenLöschenliebe grüße, melanie ( 20. woche und schon mitten in diesen gedanken)
An diesen Moment kann ich mich auch noch sehr gut erinnern, und zwar gleich drei mal. Drei Mal sehr ähnlich, trotzdem auch jedes Mal ein bisschen anders. Beim ersten Kind habe ich geglaubt, dass mir eine typische laaaaange Erstgeburt bevorsteht und selbst in dem Moment, als der Muttermund schon komplett eröffnet war und ich pressen durfte, habe ich es noch nicht so richtig glauben können. Und ich hatte ANGST. Angst vor dem Schmerz, dem Zerreißen und vor dem, was danach kommt. Ein Kind? Ich? Jetzt? Hier? Lieber doch nicht? Schließlich die Erkenntnis, dass ich keine Wahl mehr hatte, dass die Natur das Kommando übernimmt. Nachdem ich mich der Natur "ergeben" hatte, ging es plötzlich ganz schnell. Die Angst vor dem Pressen verwandelte sich in den unbändigen Drang zu pressen. Nach nur drei Presswehen war das Kind da. Alle Ängste und Schmerzen sofort vergessen.
AntwortenLöschenDrei Jahre später, die nächste Geburt: ich fühlte mich schlau und erfahren, erwartete eine ähnliche flotte Geburt. Von wegen, der Junior war um einiges kräftiger und hatte breitere Schultern als seine Schwester. Alles zog sich länger hin und wieder hatte ich beim "finalen" Pressen unglaubliche Angst, wollte nicht mehr und musste doch. Und wieder dieses Wunder, kaum ist das Kind durchgeflutscht, ist alles für den Moment vergessen.
Nächstes Mal, 6 Jahre später: Dieses Kind verhält sich anders. Die Geburt beginnt zwar wie die ersten beiden mit einem Blasensprung, aber dann wollen keine Wehen kommen. Heftiges Treppensteigen führt nur zur Erschöpfung. Über Nacht zum Schlafen ins Bett geschickt, auf den nächsten Morgen gehofft. Nichts, Kind ist munter auch ohne Badewasser, aber keine Wehen. Also kommt der künstliche Wehentropf. Davor hatte ich immer Angst - ich wollte doch eine "normale", natürliche Geburt. Aber das Kind musste innerhalb von 24 h nach dem Blasenspung zur Welt kommen. Als der Wehentropf lief, wurde ich regelrecht überrollt von der Heftigkeit der Wehen. nach einer Regulation durch die Hebamme lief aber alles wunderbar. Die Wehen folgten sehr schnell aufeinander, ich konnte aber noch eine Stunde durch den Gang laufen. Dann wollte ich liegen, der MM war auch schon fast offen und nach nur eindreiviertel Stunden war es dann soweit. Die Hebamme wollte mir keine Kommandos geben, ich sollte einfach pressen, wenn mir danach war. Und so schob ich ein bisschen mit, hörte wieder auf, schob weiter...ganz ohne die üblichen "Luft holen, anhalten, pressen, weiter, weiter, weiter...."-Kommentare.
Ich brauchte für dieses Kind ein paar mehr Presswehen, aber sie waren wesentlich besser zu ertragen, weil ich jederzeit aufhören durfte zu schieben. Und so war "dieser Moment" zwar auch irgendwann da, an dem ich die ganze Sache gerne abgeblasen hätte, aber nur ganz kurz. Sehr geholfen hat mir eine quer über dem Bett angebrachte Haltestange, an die ich mich klammern konnte, mein Kind kam fast in Hockstellung. Im Nachhinein war diese letzte Geburt eigentlich die schönste, weil die Hebamme zu 100% auf meine Wünsche einging und mich niemals drängte.
Soviel wollte ich eigentlich jetzt gar nicht schreiben, aber irgendwie gingen gerade meine Erinnerungen mit mir durch ;-)
Ich wünsche dir auf jeden Fall eine schöne Geburt und dass du diesen Moment stark und tapfer rumkriegst. Das Ergebnis ist jede Mühe wert.
Liebe Grüße, Lilli
Danke für Deine Geschichte!
LöschenAch schreib doch sowas nicht *tränen aus den augen wisch*
AntwortenLöschenHallo Frau Frische Brise,
AntwortenLöschenich bin eine stille Leserin Ihrer Blogs...
Ich lese hier schon sehr lange und freue mich sehr über Ihr 4. Kind...Ich muss gestehen, ich habe "neidisch" gelesen, dass Sie Ihr 4. Baby erwarten ;-)
Und was soll ich Ihnen sagen: Ich habe vor einer Stunde einen Test gemacht und bin ungefähr in der 5. Woche :-)Wir hoffen es geht alles gut...
Ich wünsche Ihnen alles Liebe und Gute für den Rest Ihrer Schwangerschaft und selbstverständlich eine wunderschöne Geburt :-)
Herzliche Grüße
Carina
Glückwunsch und alles Gute!
LöschenDu weckst bei mir Erinnerungen, danke!
AntwortenLöschen*schluck*
Viele liebe Grüße und
Alles Gute
Alexandra
da kommen all diese unglaublichen gefühle wieder hoch... :-)
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