Mittwoch, 10. Oktober 2012

Das Geburtsgespräch

Gestern kam unsere Hebamme zum Geburtsgespräch zu uns nach Hause. Der Liebste machte auf Arbeit früher Schluss, damit wir ungestört ohne die Kinder die wichtigen Themen besprechen konnten.
Ich kann jetzt schon verraten, dass wir hinterher ganz schön durch den Wind waren. Es ist ja nun schon unsere dritte gemeinsame Geburt, aber das Thema ist einfach so emotional, dass wir beide während des 1,5stündigen Gesprächs mehrmals die Tränen in den Augen stehen hatten. Sei es aus Sentimentalität, aus Liebe zueinander, aus Dankbarkeit, vor Freude, vor Aufregung, vor Sorgen, ob alles gut geht... Der Schwimmbadbesuch mit den Kindern hinterher tat uns jedenfalls ganz gut.
Wenn man eine Geburt außerhalb eines Krankenhauses plant, erfährt man von der Hebamme sicher mehr Details, als man normalerweise hören würde. Jede noch so kleinste Eventualität wird besprochen. Von Dingen vor, während und nach der Geburt. Welche Faktoren eine Geburt zu Hause von vornherein ausschließen. Was passiert, wenn während oder nach der Geburt Dinge bei Mutter oder Kind auftreten, die eine Verlegung ins Krankenhaus nötig werden lassen. Wo steht das Auto? Wer fährt mit wem? usw.... Das alles so geballt zu hören macht zwangsläufig ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Aber eigentlich kommen irgendwelche Zwischenfälle bei Geburten außerhalb einer Klinik höchst selten vor. Der Normalfall ist immer eine Geburt ohne Zwischenfälle, auch wenn jeder bestimmt irgendwelche Schauergeschichten aus dem Bekanntenkreis zu berichten weiß. Ich wünsche mir viel mehr positive und bestärkende Geburtsgeschichten, damit Frauen mutig und vorfreudig in dieses große Abenteuer gehen können. Meine drei großen Kinder habe ich in Ruhe, selbstbestimmt, ohne irgendwelche Medikamente und "nur" mit Hebammenhilfe ganz schnell und problemlos geboren. Den Großen ambulant mit eigener Hebamme in der Klinik, die beiden Kleinen im Geburtshaus. Ich weiß, dass ich das kann und gehe deshalb ganz zuversichtlich in die Geburt.


14 Kommentare:

  1. Wir haben unsere beiden jüngsten Kinder ja auch zu Hause bekommen (oder geht ihr ins Geburtshaus? Hatten wir auch kurz überlegt, aber keinen Vorteil gegenüber zu Hause gesehen). Wunderbar und wunderschön. Bei Tertius hat Secundus (war damals noch im Kindergarten) erstmal den Mutterkuchen mit der Hebamme untersucht. Und bei Quarta kam Tertius dann begeistert vom Kindergarten gestürmt. Und Quarta erzählte immer ganz stolz, in welchem Raum sie geboren wurde.
    Aber wir hatten auch eine ganz, ganz tolle Hebamme. :)

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    1. Danke für Deine Worte! Schön hört sich das an!
      Wir bleiben zu Hause, das Geburtshaus ist einfach zu weit weg von hier.

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  2. Die Aufklärung bei außerklinischen Geburten ist immer ganz furchtbar abschreckend. Nie würde dich jemand in der Klinik so gut aufklären. Die Hebammen sind darüber sehr unglücklich, weil es die Frauen zum Teil sehr verwirrt. Man muss sich schon ganz sicher sein als Paar!
    Und ja, Frauen können gebären!
    Ich finde eure Entscheidung wunderbar und wünsche von Herzen, dass es euch richtig gut gehen wird!

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    1. Danke!
      Die Hebamme MUSS uns ja aufklären. Das hilft aber auch dabei, gut als "Team" zusammenzuarbeiten.

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  3. Ich wünsche euch einfach alles Gute für die Geburt und viel, viel Kraft. Es ist auch nicht leicht, einen Weg einzuschlagen, der so sehr gegen die breite Maße läuft.

    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Danke! Für uns ist ja eher dieser Weg der "normale" ;-)

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    2. Oh ja, das sehe ich ganz genauso. Für mich hätte es enormer Kraft bedurft, bei Nr. 3 und 4 in die Klinik zu fahren!

      Kathrin

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  4. Ich wünsche euch auch alles, alles Gute und drücke fest die Daumen, dass alles gut läuft. Deine Erzählungen finde ich sehr spannend und interessant. Und die Entscheidung, das Baby zu Hause zur Welt zu bringen - einfach toll!!!

    Liebe Grüße!

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  5. Oh, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, dass die Aufklärung bei Nr. 3, unserer Hausgeburt, so schreckenserregend war - vielleicht habe ich das Ganze unmittelbar nach dem Gespräch verdrängt? Horrorgeschichten höre ich meist nur von Klinikgeburten ... Ich halte eure Entscheidung für richtig. (geht nichts übers Einfachsitzenbleiben auf dem Sofa :-). liebe Grüße

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    1. Nein, nein! Schreckenserregend war das Gespräch nicht!
      Das gehört einfach zu einer guten Aufklärung dazu.

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  6. Ich halte die Daumen, dass alles so klappt!!!
    Vertrauen in dich, die Natur und die Hebamme sind die halbe Miete. Mindestens.
    (Ich hätte ja auch so eher meine Probleme mit Krankenhaus.)

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  7. Meine Schwester und ihr Mann hatten sich für eine Entbindung im Geburtshaus entschieden bei ihrem zweiten Kind. Die erste Entbindung zwei Jahre vorher wollten sie auch im Geburtshaus erleben, aber es wurde durch Übertragung und zu wenig Fruchtwasser eine Einleitung nötig - daher Geburt im Krankenhaus. Vier Stunden nach der Geburt fuhren sie mit dem Taxi nach Haus...

    Diesmal ließ sich das Kind auch Zeit, 13 Tage über den Termin. Mit Hebammentricks gings dann doch natürlich los.
    Ihren Sohn sollte ich betreuen. Da die Wehen dann doch recht schnell ziemlich stark waren und sie sich nicht vorstellen konnte, noch in ein Auto zu steigen und irgendwohin zu fahren (obwohl das Geburtshaus recht nah ist), sind sie dann einfach mit ihrer Hebamme zuhause geblieben. Mit dem großen Bruder (in spe) lag ich ein Zimmer weiter...
    Direkt nach dem Aufwachen konnte er seine drei Stunden alte kleine Schwester begrüßen - und ich meine Nichte. Das war vor gut einer Woche, Mutter, Tochter, Sohn und Vater gehts blendend. :-)

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  8. Ich bin sicher, dass du das gut schaffen wirst - ich denke, du hast die besten Voraussetzungen, körperlich und mental.
    Ich drück euch die Daumen, dass es dann alles so läuft, wie ihr euch das vorstellt.
    Und ich würde mich sehr über einen mutmachenden Bericht freuen. Es wird viel zu oft so negativ über die Geburt geschrieben.

    Liebe Grüße,
    Cornelia

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