Donnerstag, 30. August 2012

Im Job

Wie läuft es so im Job als Schwangere? Ich arbeite als Erzieherin an einer Grundschule. Ich betreue Kinder in 6 Schulklassen und habe eine Schulstation. Alleine. Ich bin in jeder Schulstunde in einem anderen Raum oder sogar in einem anderen Gebäude. Vorrangig kümmere ich mich um Kinder, die einen erhöhten Förderbedarf haben. Das heißt, sie brauchen Hilfe beim Schreiben und Rechnen oder im sozialen Bereich. Das sind fast ausschließlich Jungen. Oft haben sie Streit untereinander, haben sich vielleicht geprügelt, und kommen dann in meine Schulstation, wo ich versuche, Konflikte mit den Kindern gemeinsam zu lösen. Das ist eine anstrengende Sache, die mitunter erst nach Monaten Früchte trägt.
Laut Mutterschutzgesetz darf ich keine Pausenaufsichten mehr auf dem Schulhof durchführen. Trotzdem bewege ich mich täglich auf dem Schulhof oder im Gebäude inmitten von vielen Kindern, die rennen, schubsen, Ball spielen, die auf den Treppen an mir vorbeirasen usw. Ich laufe schon immer ganz am Rand, damit ich nicht angerempelt werde und versuche, meinen Bauch zu schützen. Trotzdem wird mir immer unwohler, auch weil ich mich immer wackeliger bewege.
Dazu kommt ständig ein erhöhter Lärmpegel, mein Toilettenproblem und meine Müdigkeit. Ich habe öfters Vorwehen, d.h. mein Bauch wird steinhart und ich kann mich kurzzeitig nicht bewegen. Ich weiß nicht, wie lange ich unter diesen Vorraussetzungen noch arbeiten kann.
Es sind noch 8 Wochen bis zum offiziellen Mutterschutz.

8 Kommentare:

  1. Als Hebamme würde ich dir raten: reflektiere, wie weit die Risiken dieses Bedürfnis nach "gebraucht werden" aufwiegen (bzw. eher umgedreht).
    Und wenn du merkst, das Risiko ist dir zu hoch, das Ungeborene zu wichtig, dann genieße die Möglichkeit eines Berufsverbotes. Denn so oft wie ich erlebe, dass es zu rasch ausgesprochen wird, so oft erlebe ich auch, wieviel Sinn es machen kann, um die Frauen vor sich selbst zu schützen. (Ich hatte hier eine Krankenschwester, die auch irgendwie nicht aufhören konnte zu arbeiten. Bis das Kind ganz laut "stopp" geschrien hat!)

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  2. Ich gebe Bauchundnase recht! Warte nicht, bis das Kind entscheidet. Lausche in Dich hinein und schütze evtl. dein Kind. Ich wünsche Euch eine schöne Zeit miteinander. LG Netti, die in der 18. Woche schwanger ist ♥

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  3. Ich habe voriges Jahr auch vor der Entscheidung gestanden.
    Bin im nachhinein sehr froh, dass ich früher zu Hause geblieben bin.
    Die Gesundheit ist das Wichtigste. Die gibt dir keiner zurück.

    Liebe Grüße Urte

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  4. Ich kann mich den anderen nur anschließen. Kannst Du evtl. die Stundenzahl reduzieren? Meine Cheffin hat sich jetzt mit ärzlichem Attest von sieben auf vier Stunden setzen lassen, weil es nicht mehr ging, ihr aber zu Hause die Decke auf den Kopf fallen würde.
    Für sie ist es eine gute Lösung.

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  5. Schau auf Dich!! Wahrscheinlich wirst Du eh schon spüren, was das Richtige für Dich/Euch ist. Lass Dir, wie Bauchundnase als Fachfrau rät, ein Berufsverbot erteilen. Ich war auch in der Situation (allerdings andere berufliche Sparte), ca 2 1/2 Monate vorm offiziellen Mutterschutz, es war anfang Dezember kurz vorm Weihnachtsgeschäft und ich wollte meine Kollegen absolut nicht hängen lassen. Bei mir war es die erste Schwangerschaft, und in diesem Moment hatte ich zum ersten Mal das ganz intensive Gefühl, dass ich für mein Baby die volle Verantwortung habe. Deshalb hab ich mir diese Bescheinigung ausstellen lassen.
    Genieße die Zeit, Du kannst zur Ruhe kommen, freu Dich auf Dein viertes Wunder! Das ist das einzige, was zählt, dass es Dir und Deinem Bauchkind gut geht!
    Alles Liebe, Martina :-)
    PS: ich lese schon eine Weile bei Dir mit (auch auf Frische Brise), und heute lag es mir einfach sehr am Herzen, Dir zu schreiben.

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  6. Ich kann mich einfach nur den anderen anschließen.
    Du machst dir Sorgen, es bedeutet Stress für dich, Einschränkungen in alltäglichen normalen Grundbedürfnissen (trinken, Toilettengänge) und vielleicht auch emotionale Belastung durch die Aufgabe an sich (Konflikte lösen, Lärmpegel etc.).

    Abgesehen von einer möglichen Gefährdung deines Babys durch Rempler oder einer Sturzgefahr auf der Treppe denke ich einfach, dass die Belastung körperlich und seelisch (wegen der Sorgen) einfach zu groß ist.

    Acht Wochen klingt erstmal im nicht-schwangeren Sinne nicht viel - aber das sind zwei Monate, die deine Baby noch in dir wachsen und gedeihen darf. Zwei Monate, in denen deine Sorgen vermutlich nicht ab- sondern zunehmen werden.

    Auch wenn in einem anderen Blog geschrieben steht, dass nach Aussage des Gyn Stress dem Baby nichts ausmacht, weil es sich eh die Nährstoffe nimmt, die es braucht - überleg dir gut, was für dich UND das Kleine das Beste ist.

    Deine Aufgaben in der Schule nimmst du mit Sicherheit mit voller Kraft und Aufmerksamkeit wahr, gehst darin auf und bist ein ganz wichtiger Bestandteil des Schulbetriebs.
    Aber in erster Linie bist du wichtig. Du und mit dir der kleine Adventsjunge.

    Und ich ganz persönlich finde, dass dein Kleiner schon vor seiner Geburt Ruhe verdient hat. Keine Hektik, keine Sorgen, kein Stress.

    Acht Wochen sind eine sehr, sehr lange Zeit, wenn man sich sorgenvoll durch etwas durchquält, was man eigentlich - wenn ich dein Post richtig deute - vom tiefsten inneren Gefühl her gar nicht mehr machen will (also während der Schwangerschaft).

    Du solltest mal mit deinem Gyn bzw. deiner Hebamme darüber reden und vor allem mit deinem Chef/ deiner Chefin.
    Ich erinnere mich, wie liebevoll und mit offenen Armen du dort an der Schule empfangen worden bist - ich bin mir sicher, dass das gute Verhältnis zu deinem Vorgesetzten auch jetzt Früchte tragen wird.

    Liebe Grüße,
    Cornelia

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  7. Habe mir beim 2.Kind ebenfalls ein Arbeitsverbot "geholt" (war wirklich mehr als easy zu bekommen). AG und AN bekommen das "volle Geld". Niemand verliert also etwas. Und ich habe es soooooo genossen!! Gesunder Egoismus!
    Grüße aus Berlin

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  8. Ich schließe mich dem ersten Kommentar an. Und du hast bereits abgewogen. Das ist kein Drückerbergertum.

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